Petitionsübergabe 10.12.2019

„Kies raus, Müll rein – wir sagen NEIN! Stoppt Deponiepläne in der Kiesgrube Gablenz“ Bürgerinitiative überreicht am 10. Dezember 2019 persönlich Ihre Petition mit 3122 Unterschriften an den Präsidenten des sächsischen Landtags in Dresden.

Die Fa.Strabag AG Thüringen und Becker Umweltdienste Chemnitz planen in der ausgebeuteten Kiesgrube in Gablenz eine Deponie DK I für u.a. 1.8500.00 Mio. Tonnen Bauschutt sowie gefährliche Abfälle u.a. Asbest. Die Kiesgrube liegt bereits auf einer Anhöhe. Mit geplanter Abfallablagerung von 20m Höhe würde die Halde den höchsten Punkt in der Umgebung darstellen. Die Entfernung zur nächsten Wohnbebauung beträgt keine 100m, der Ort Gablenz liegt in unmittelbarer Nähe. Nur 650m von der geplanten Deponie entfernt, spielen täglich 70 Kinder in der Kita „Brummkreisel “. Die Kleinkinder wären bei Umsetzung der Deponiepläne erhöhten Staubemissionen durch Verkehr und Transport zur Deponie ausgesetzt.


Von den geplanten Abfallstoffen sind zwei Drittel stark Grundwassergefährdend. Die Abwässer- vom Kiesabbau sowie die Oberflächenwasser zur Deponieplanung sollen gemeinsam ins Tal zur Gemeinde Gablenz sowie durch das Landschaftsschutzgebiet „Paradiesgrund“ abgeleitet werden. Durch Eintrag von Schadstoffen und deutlich mehr Oberflächenwasser ist eine Hochwassergefährdung zu befürchten.


Das Planfeststellungsverfahren dazu soll laut Vorhabenträger Anfang 2020 eröffnet werden. Die federführende Entscheidungsbehörde zum Deponieverfahren ist die Landesdirektion Dresden.

Die Investoren begründen die Standortwahl mit der Nähe zu Chemnitz sowie der Anbindung zur Autobahn. Da durch die Ausbeutung der Rohstoffe im Bereich der Deponieplanung, keine geologische Schutzbarriere zum Grundwasser mehr besteht, muss eine künstliche Abdichtung geschaffen werden. Geplant ist eine technische Barriere für eine höhere Deponieklasse /DK II, was die Ablagerung von gefährlicheren Abfallstoffen ermöglicht. Bei den Deponieplanenden Firmen Strabag & Becker Umweltdienste fallen pro Jahr 200.000 Tonnen eigne Abfälle an, die zu großen Teilen grenzüberschreitend aus Thüringen stammen. Auf Nachfrage verfügt das Bundesland Thüringen über ausreichend eigene Deponiekapazitäten.


Die Landesdirektion Dresden hat kürzlich eine Deponieplanung in Sachsen in Horka, nahe Bautzen, u.a. auf Grund landesweit fehlender Bedarfe abgelehnt. Die Notwendigkeit einer neuen Deponie in Gablenz ist damit in Frage zu stellen. Die Begründung der Investoren zur Schaffung der Deponie in Gablenz, sei rein wirtschaftliches Interesse, was auf eine ausschließlich private Deponie ohne staatliche Kontrollen schließen lässt. Die Deponieplanung sieht eine Größe von ca 8 Hektar vor, was etwa 7 Fußballfeldern entspricht. Da eine weitere Auskiesung im benachbarten Gebiet erfolgt, ist im Zuge einer Deponiegenehmigung auch mit Folgedeponien zu rechnen.
Die Planung erfolgt in einem der dichtbesiedelsten Gebiete Sachsens, neben einem FFH Gebiet, ohne vorgesehene Kompensationsmaßnahmen zum Erhalt des ländlichen Naturraumes.


Im Umfeld der Kiesgrube wird aktive Landwirtschaft betrieben. Bauern im Umkreis von 2 km verlieren bei einer Deponiegenehmigung ihr Biosiegel und landwirtschaftliche Förderungen. Betroffene wären damit in ihrer Existenz bedroht. Betroffene Anwohner müssen mit einem Wertverlust ihrer Grundstücke und Häuser von bis zu 50 Prozent rechnen.


Auch die Verkehrssituation durch den Ort Gablenz ist mit 25 000 Durchfahrten pro Tag , ist bereits mehr als überlastet. Durch eine Anlieferung zur Deponie würde sich die Situation zunehmend verschlechtern.


Die Bürgerinitiative Gablenz engagiert sich aktiv gegen diese Deponiepläne. Sie setzt sich für eine naturnahe Nachnutzung der Kiesgrube mit einer Rekultivierung und einer Wiederaufforstung ein. Sie hat am Wettbewerb „so geht sächsisch“ teilgenommen, mit dem erklärten Ziel, für eine ökologische Nachnutzung als Bildungsstätte. 

Seit dem 08.April 2019 bis 15.11.2019 hatte man die Möglichkeit über unsre Petition zum Deponiethema abzustimmen.

openpetition.de/!08451 

Über 3000 Unterschriften wurden gegen die Deponiepläne gesammelt. Die Petition wird nun am 10.12.2019 persönlich an den Präsidenten des sächsischen Landtags überreicht.

Die Bürgerinitiative pflegt eine gute Zusammenarbeit mit der Stadt Crimmitschau, die in ihrer Stellungnahme  ebenfalls die Deponiepläne ablehnt. Unter Einbeziehung eines Sachverstandes und Fachanwalts finden regelmäßige Gesprächsrunden statt. Auch seitens der Politik findet das Thema regionales Interesse und die Bürgerinitiative Unterstützung durch Abgeordnete des Sächsischen Landtags sogar bis hin zum Bundestag.

Vor dem Hintergrund von über 3.000 Unterschriften betroffener Anwohner, die sich gegen die Deponiepläne ausgesprochen haben, erhofft sich die Bürgerinitiative mehr politischen Einfluss durch den Landtag, sowie mehr Aufmerksamkeit von regionalen Kommunalpolitikern zur kritischen Auseinandersetzung mit der Deponieplanung. Dies gilt im Besonderen für den Landkreis Zwickau, der an der Entscheidungsfindung für den Bereich des regionalen Wasser- und Naturschutz über die Genehmigungsbehörde beteiligt ist. So könnte sich der Landkreis der Anforderung anschließen, das noch vor der Antragsauslegung ein Raumordnungsprüfungverfahren stattfindet. Vom Antragsteller sind mindestens 5 neue alternative Standorte für eine Deponieplanung zu benennen. Die Bürgerinitiative setzt sich weiterhin dafür ein, dass von der Genehmigungsbehörde zu prüfen ist, ob Alt-Standorte von ehemaligen Deponien im Landkreis Zwickau für eine “Deponie-auf-einer Deponie“genutzt werden kann, wie dies zur Raumschonung bereits an mehreren Orten in der BRD umgesetzt wurde.

Nächste Aktionen der Bürgerinitiative:


Mit Unterstützung der freiwilligen Feuerwehr Gablenz findet am dritten Advent, Sonntag dem 15.12.2019, ab 16.30 Uhr, ein Glühwein Umtrunk an der Feuerwehr Gablenz statt. Die Einnahmen der Aktion sollen unterstützend, der aktiven Arbeit der Bürgerinitiative zugutekommen. Zum geselligen Beisammensein in gemütlicher Atmosphäre sind alle interessierten herzlich eingeladen. In freudiger Erwartung aller fleißigen Helfer.


Für das kommende Jahr 2020 sind bereits weitere Aktionen der Bürgerinitiative in Planung.
„Gemeinsam aktiv für Gablenz - Wir haben stets ein offenes Ohr für Kritik und Ideen, die unser Vorhaben unterstützen.“

Wir wünschen allen eine besinnliche Adventszeit.